Instrumentenbaukurse für Dudelsäcke
Ich biete seit 2009 jährlich
Dudelsackbaukurse an. Einige Kurse finden in meiner Werkstatt, andere wiederum
an einem geeigneten Kursort je nach Wunsch des Auftraggebers.
Ziel dieser Kurse ist es, mit einem spielfertig eingerichteten Instrument nach
Hause fahren zu können. Dazu bereite ich mindestens 2 Monate vor Kursbeginn
die Rohlingsteile so weit vor, dass alle Bohrungen bereits gemacht sind und
die Spielpfeife geräumt ist um die Rohteile zu diesem Zeitpunkt ölen
zu können.
Leinölfirnis braucht Sonnenlicht
und Sauerstoff um im Laufe von Wochen und Monaten aushärten zu können.
Erst die lange "Trockenzeit" gibt einigermaßen Sicherheit, dass
die Spielpfeife nach dem Einrichten am Kurs stimmstabil bleibt.
In meiner Werkstatt kann ich auf
Grund der Platzverhältnisse nicht mehr als 3 Kursteilnehmer pro Kurs betreuen.
Eine rechtzeitige Anmeldung ist daher unablässig.
Nächster Baukurs 2020.
Mindest- und Maximalteilnehmeranzahl 3 Personen
Ein Termin wird mit den Teilnehmern vereinbart.
Bei Interesse bitte ich um Kontaktaufnahme per Email oder Telefon.
Gebaut werden können:
Schäferpfeife 16p (G) oder Cornemuse de Berrychonne
16p (G) oder Säckpipa (E/A oder/und D/G), Hümmelchen in C mit zwei
Bordunen.
Nach Absprache können auch Sonderwünsche erfüllt werden.
Wenn Drechselbänke vorhanden sind kann ein Baukurs auch an einem von Ihnen
gewünschten Ort stattfinden.
Maximale Anzahl der Teilnehmer:
6 Personen (mit einem Referenten),
bis zu 10 Personen mit mehreren Referenten (von mir organisiert) möglich
Hier ein Feedback eines Kursteilnehmers vom Sommerkurs 2011:
Schäferpfeife-Baukurs
beim Thomas Rezanka
............. Der Ablauf verlief wie folgt:
Dauer
der Kurses wurde auf 4 Tage (in unserem Fall von Dienstag bis Freitag) festgelegt
und die Teilnehmerzahl auf übersichtliche 2 Personen (Peter Skalicky und
meine Wenigkeit) reduziert.
Als wir am frühen Nachmittag des ersten Tages ankamen bekamen wir die schon
gebohrten (im Fall der Melodiepfeife auch geräumten) und geölten Teile
samt einer genauen Anweisung was in den nächsten Tage zu geschehen soll
ausgehändigt und sofort nach der Theoriestunde standen wir bei den Drehbänken
und vernichteten die ersten Rohlinge. Ich muss schon wieder bekräftigen
dass Thomas ein echt hervorragender Lehrer ist, denn sogar ich verstand was
auf uns zukommen wird und so waren schon gegen 21 Uhr die ganzen Zierringe aus
Buchsbaum auf die Zwetschgen-Rohlinge geklebt und wir konnten in unserem netten
Hotel bei unzähligen Bieren entspannen – was anderes erwartet man
von zwei Tschechen auch nicht oder?
Am folgenden Mittwoch und Donnerstag haben wir jeweils mehr als 12 Stunden am Tag in der Werkstatt zugebracht und nicht einmal geschafft uns am Abend im Hotel zu besaufen denn die Luft war voll von Diskussionen über Sackpfeifenbau, Drechseltechniken, Oberflächenbehandlung, Stimmung und überhaupt dem ganzen Kram der uns Dudelsackfetischisten am Leben hält.
Am
Freitag kamen wir zum Thomas nicht mehr, denn wir haben in einer noch nie da
gewesenen Rekordzeit unser Pensum erfüllt und schon am Donnerstag-Abend
beide Schäferpfeifen fertig gehabt – also ich musste für Peter
die ganzen Wicklungen machen denn er hat in seiner maßlosen Gier doppelt
so viel Zierringe wie ich an sein Instrument geschustert und dadurch ist er
in einen kaum nachzuholenden Rückstand gekommen. Ich wage zu behaupten
dass Säcke mit weniger Zierringen nicht nur schneller fertig werden, sondern
wesentlich klarer und angenehmer klingen (kann aber auch eine Art Selbsttäuschung
sein die durch Peters maßlose Angeberei provoziert wurde).
Dazu muss man sagen dass unsere Melodiepfeifen sowie alle anderen Teile schon
seit Ostern geräumt und geölt waren und Thomas hat alles vorgedrechselt
(Bordunstock war bis auf die Oberfläche ganz fertig) also eine Menge Vorarbeit
geleistet.
Während des Kurses haben wir aber noch eine Melodiepfeife geräumt
und gedrechselt, die aber nicht geölt war denn dazu hätten wir ja
keine Zeit mehr und die Zielsetzung war ein fertiges und vor allem funktionierendes
Instrument mit nach Hause nehmen zu können … Ich habe meine zweite
Pfeife dem Peter geschenkt denn er macht für mich eine saugeile Mittelalter-Sackpfeife
und dies war ein Teil der Anzahlung. Übrigens, waren alle Abgeltungen zwischen
uns dreien eher auf verschiedenen Gegengeschäften aufgebaut, also kann
ich zu den Kosten eines solchen Kurses wenig, bis gar nichts sagen.
Dadurch dass Thomas Platz für nur zwei Lehrlinge in seiner Werkstatt hat (also zwei Drechselbänke) ist alles in einer herrlich familiären Atmosphäre gelaufen und ich kann seine Kurse, ohne jeden Vorbehalt, weiter empfehlen – es sei denn, er verhökert eure Autos an vorbeifahrende Schrotthändler … .
P. S.: Dadurch dass wir so schnell fertig waren könnten wir zu einem mittelalterlichen Festival auf der Burg Tocnik in Tschechien fahren was mir mehrere geprellten Rippen beschert hatte, aber das ist schon eine andere Geschichte …
P.
P. S.: Die geprellten Rippen sind auf meinem Mist gewachsen denn ein neuer Bekannter
(Herr Klima von der Tschechin Mittelalterband "Krless") wollte von
mir mein Buch über Dudelsäcke mit Widmung haben, und ich, in einer
Art Überstolz aber sonst vollkommen nüchtern, stolperte auf dem Parkplatz
und knallte mit einigen meiner Rippen gegen die überaus harte Asphaltoberfläche.
Noch einige Tage danach sprach man über einen netten rundlichen Österreicher
der seeehr weit fliegen kann …
P.
P. P. S.: Das Material unserer Schäferpfeifen in "G" ist Zwetschge
mit Buchs-Zierringen